Diese Website verwendet Funktionen, die Ihr Browser nicht unterstützt. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf eine aktuelle Version.

Wir bedanken uns bei Sascha Eller, Dirk Förmer, Jerome Gras und Sascha Ruf.

Medien
  • © Carl Brunn
  •  | © Dirk Förmer
  •  | Alemannia Aachen
  •  | Carl Brunn
  •  | Die Kartoffelkäfer / Dirk Förmer
  •  | Imago
  •  | iStock
  •  | iStockphoto/oatintro
  •  | Jerome Gras
  •  | Kölsche Alemannen
  •  | Öcher Club
  •  | RHEINKICK.TV
  •  | Sports Total

Alemannias Jahr 2023

Die Revue passieren lassen

IN DER PRATSCH blickt in den Rückspiegel

  • Bild: © Carl Brunn



Schon wieder ist ein Jahr um. Und schon wieder war es für unseren herzallerliebsten Verein voller Turbulenzen und Aufgeregtheiten. Gründe satt, um auf die Monate des Jahres 2023 zurückzublicken. Weil derartige Vergangenheitsschauen jedoch Hochkonjunktur haben und das Augenscheinlichste vielmalig betrachtet worden ist, haben wir uns einige etwas abseitigere Episoden herausgepickt. Selbstverständlich völlig subjektiv, komplett tendenziös und gerne mit zwei zwinkernden Augen.



Der Ton kann über das Lautsprecher-Symbol in der Navigationsleiste wieder deaktiviert werden.

Ein Jahr zum Brüllen.















  • Bild: © Carl Brunn







14. Januar 

Verfahren

Wer kennt es nicht aus der Zeit seiner Schulhofjugend? Da ist man ob der bevorstehenden garantiert heißesten Klassenfahrt aller Zeiten voller freudiger Erwartung. Nur rechnet man nicht mit den Eigentümlich- und Merkwürdig­keiten der Kumpels. Folglich ist vor Ort plötzlich Schluss mit Quietschvergnügen. So oder so ähnlich muss man sich wohl das Trainingslager der Alemannia im belekschen Mildwinter vorstellen, das an diesem Tag beginnt. Den Kiddies ist der Schulmeister zu anstrengend. Der wiederum empfindet seine Schützlinge als etwas arg begriffssäumig. Während die Meute zunehmend auf dem Bremspedal steht, drücken wenigstens die Herbergsväter das Gaspedal bis zum Anschlag durch und geben sich fidel dem gehobenen Freizeitvergnügen hin. Nicht ahnend, dass Autoposen später im Jahr durchaus noch einmal zum Thema werden würde.



0:00/0:00
  • Video: © Carl Brunn

Feuer auf dem Dach. Später dann auch darunter.





  • Bild: © Freddy Könne



 21. Januar 

Danke, danke!

Dieser Mann, der heute sein 50-jähriges Ehrenamtsjubiläum unter schwarz-gelber Flagge feiert, ist das allerbeste Beispiel dafür, dass es manchmal segensreich sein kann, aus der Zeit gefallen zu sein. Dank Robert Moonen ist die Alemannia wenigstens am Stadionmikrofon immer noch herrlich traditionell. Seit einem halben Jahrhundert sagt er an. Im wahrsten und besten Sinne des Wortes. Unaufgeregt verweigert er sich konsequent dem Schinkenstraßenniveau all der Pool-Party-Animateure, die heutzutage in den Stadien ihr Unwesen treiben. Robert Moonen kennt kein peinliches „Wo sind die geilsten Fans der Welt“. Das desorientierte 17-malige Krakeelen des Torschützennamens ist ihm fremd. Ein närrisches „Auf geeeeeht’s“ käme ihm nie über die Lippen. Wir gönnen es ihm und hoffen für uns, dass er noch lange zu uns sprechen darf. Und wir von Tschinderassassa und Hurratschingbumm verschont bleiben. 





  • Bild: © privat



Irgendwann Mitte Mai

Demontage de luxe

Endlich der gelungene Ausbruch aus diesem Ashram der Finsternis mit seinem nervig-nerdigen Guru. Die von der elenden Hitze rotgegarte Birne. Das endcool machende Buddyfeeling. All die zu kurzen, zu viel straffe weibliche Haut freigebenden Textilien. Die satt sprudelnden Promille. Muss man erstmal mit umgehen können, mit dieser toxischen Mixtur. Da kommt es gerne ratzfatz zu einer mentalen Ausnahmesituation. Insofern lässt sich schon irgendwie erklären, was sich in diesen Tagen auf den Tischen und Bänken vom Oberbayern, Bierkönig oder Megapark so abspielt. Wie sich respektierte Provinzfußballgrößen zum pubertären Klettertier machen. Mit hohlen Schmähgesängen aus dem Off gegen den Chef. Ein kleinmütiges und garantiert nur halbstarkes Nachtreten. Und eine Selbstzerlegung im Ex-und-Hopp-Stil.



Verschwundene Beweise.







4. Juni

Mission accomplished

„Wir steigen auf, auf, auf steigen wir. Und deutscher Meister, ja das werden wir.“ Teil eins des Gassenhauers wird heute tatsächlich wahr. Teil zwei, nun ja, den lassen wir mal als Folklore so stehen. Egal: Denn nur ein Jahr nach ihrer Gründung kanoniert sich die Kartoffelkäfer-Zweite mit einem krachenden 5:1-Auswärtstriumph beim VfB 08 Aachen II zum vorzeitigen Aufstieg in die Kreisliga C. Für die Truppe selbst ist das allerdings keine wirkliche Sensation. Zwar war sie als reiner Freundeskreis in das Abenteuer Amateurfußball gestartet. Doch vom ersten Anpfiff an hatten die Jungs intern die Zehntklassigkeit als Saisonziel ausgegeben. Eine Woche später sollten sie das Sahnehäubchen auf ihren Erfolg setzen, indem sie auch noch den Meistertitel in der D-Klasse klar machten.



  • Bild: © Fabian Nelleßen

They are the champions.





  • Bild: © Fabian Nelleßen





11. Juni

Scharfschützin

Welch ein Tag! Saisonfinale. Und dieses hinterfotzige Ungeheuer namens Schicksal will es, dass sich ausgerechnet die beiden übrig gebliebenen Anwärter auf Meisterschaft und damit Aufstieg direkt gegenüberstehen. Mit dem Heimvorteil für die Schwarz-Gelbinnen. Am Ende knallen am Hasselholzer Weg tatsächlich die Prosecco-Korken. Denn dort, wohin die professionelle Tivoli-Männertruppe immer noch nur flehentlich stieren kann, sind Alemannias erste Damen heute angekommen: in der dritten Liga. Genauer: in der Regionalliga West. Und wer, bitte schön, sollen diese Erling Haaland, Mohammed Salah und Harry Kane sein? Im Vergleich zu Sarah Giebels doch wohl nur Staubkörner auf dem Bettvorleger des Weltfußballs. Schließlich hat die junge Dame mal so eben 32 Dinger ins gegnerische Netz geballert.



0:00/0:00
  • Video: © Katrin Plum

Ein Strahl! Ein Tor! Alemannia!





  • Bild: © Jerome Gras



13. Juli

Abgewickelt 

Ein Tag, der so kommen musste. Der jedoch im Sinne der wieder wachsenden schwarz-gelben Fangemeinde kein guter ist. Seit heute haben Alemannias Anhänger endgültig kein unabhängiges Sprachrohr mehr. Einst war die Interessensgemeinschaft der Alemannia Fans und Fan Clubs eine wichtige, gehörte und zu ihrer besten Zeit sogar einflussreiche Fanvertretung. Nicht selten ein Stachel im Fleisch so mancher Clubfürsten. Davon war zum Schluss nichts übriggeblieben. Im Managementsprech würde man die Entwicklung der vergangenen Jahre als Downsizing verniedlichen. Weg von der Vereinspolitik, Besinnung aufs Heimelige. Da muss das Wundern über stetig fallende Mitgliederzahlen schon wundern. Vielleicht ist die heute verkündete Auflösung der IG deshalb auch nur konsequent. Traurig, und eventuell sogar fatal ist sie allerdings auch.







  • Bild: © Carl Brunn



0:00/0:00
  • Video: © Dirk Förmer



25. August

Der Liga entwachsen

Die Südtribüne demonstriert mit Wucht, dass die Alemannia in der Regionalliga ebenso fehl am Platze ist wie es Alice Schwarzer bei „Bauer sucht Frau“ wäre. Obwohl … lassen wir das besser. Zurück zur Süd. Die verneigt sich an diesem Sommerabend in stofflicher Form eindrucksvoll vor der Stadt und deren Verein. Flächendeckend in Schwarz-Gelb. Sie tut dies nicht zum ersten Mal während der Saison und wird es nicht zum letzten Mal tun. Das monumentale Schauspiel dieses Untergrundtheaters stellt sehr vieles in den Schatten, was die Kameras von Sky, DAZN und Co. so Woche für Woche in den Spitzenhäusern des Showbetriebs Fußball einfangen können. Den für das Spektakel verantwortlichen Ultra-Gruppierungen möchte man zurufen: Sollten das Eure Leisten sein, bleibt dabei!







6. September

Heiße Nummer

Es hätte einen nicht wundern dürfen, wenn die Entscheider im Alemannia-Fanshop an diesem Mittwoch reflexartig und stante pede reichlich Kopfbedeckungen mit einer aufgedruckten Zweiundachtzig geordert hätten. Nach Vorbild der 1B-Domstädter. Die waren mit der Jahrgangs­masche schließlich ziemlich lange ziemlich gut gefahren. Und der just vorgestellte neue Alemannia Coach pflegt nun mal augenfällig einen engverwandten Stil zum zu diesem Zeitpunkt noch am Rhein amtierenden Menschenfänger­kollegen. Mit Heiner Backhaus übt sich der Verein in so etwas wie einem 180-Grad-Wendemanöver. Von akademischer Reserviertheit zu pragmatischer Eindringlichkeit. Vom seminaresken Referat zur muskulösen Ansage. Vom Tablet zur Trillerpfeife. Von zeitgeistigen Prozessen zu oldschooligen Werten. Bleibt zu hoffen, dass bei dieser Halse keiner über Bord geht.



  • Bild: © Carl Brunn

Auch Krieger kennen Emotionen.





  • Bild: © Carl Brunn

6. Oktober

Showtime

Freitagabend. Flutlichtflair. Der Spitzenreiter als Gastgeber. Tauglicher könnte die Bühne nicht sein. Für einen Auftritt, der einen satten Satz in der landesweiten Ultra-Hitparade verspricht. Und Aachens Trillertruppe lässt die Gunst der Stunde nicht verstreichen. Den südstadtkölschen Nachthimmel bescheinen Leucht- und Blitzkaskaden dermaßen umfassend, dass Sydneys berüchtigtes Harbour-Bridge-Silvesterfeuerwerk vergleichsweise wie das Kerzenensemble auf der Geburtstagstorte eines Neunjährigen aussieht. Doof nur, dass der Spielleiter so gar keinen Sinn für den Rambazamba hat, das Happening unterbricht und sogar mit Abbruch droht. All die peinvollen Konsequenzen für den Verein inklusive. Für die Illuminationskünstler sind diese allerdings nicht wirklich relevant. Für die gilt „Ultras first“.



9. November

Hurratsching­bumm

Als wäre der Anlass der Pressekonferenz nicht schon verstörend genug. Als wäre das Datum hierfür nicht irgendwo zwischen taktlos und ignorant gewählt. Die Darbietung der Protagonisten lässt die Chose endgültig ins Realsatirische kippen. Wie dieser Capo der Lustigkeitsultras mit Staatsmannsmimik unterm Kasperlkäppi seine vermeintliche Bedeutung für die schwarz-gelbe Sache abfeiert, sieht aus als ob Loriot ein Drehbuch von Gerhard Polt verfilmt hätte. Nur, dass die Szene keine Fiktion ist, sondern das Lachen im Hals stecken bleibenlassende Wirklichkeit. Immerhin präsentiert man der nur so lala amüsierten Fangemeinde in Form eines Turnhemdes im Kik-Standard und Rummel-Design das perfekte Outfit für einen zünftigen sauerländischen Junggesellenabschied. Was das mit unserer Alemannia zu tun hat, fragen wir nicht.



Erklärungsversuche.





  • Bild: © Alemannia Aachen



5. Dezember

Angekommen

Da war er ja schon länger. Irgendwie. Als Sidekick. Als Spielerversteher. Als Einheizer. Als Akquisiteur. Als Was auch immer. Doch seit heute hat der gute Erdal Celik endlich seine offizielle Funktion und wirkliche Bestimmung gefunden: Technischer Direktor. Okay, Aufgabenbeschreibung und Kompetenzbereich mögen etwas schwammig formuliert sein. Irgendetwas mit Zurhandgehen und Bindeglied. So richtig verstanden haben wir das noch nicht. Aber dass er an Bord ist, ist für die Alemannia auf jeden Fall ganz dolle wichtig und wertvoll. Betonen die stets, die für ihn verantwortlich sind. Und schließlich kennen die ihn ja allerbestens, wie man weiß. Da sei dem Erdal auch die niedliche Autoposernummer locker verziehen. Schließlich hatte er ja einschlägige Vorbilder, wenn man auf den 14. Januar zurückblickt.





  • Bild: © Carl Brunn







„Guckt mal, die schreiben Inder als zwei Worte.“



Mehr vom Pratsch gibt es auch 2024 in diesen Ecken des Internets:





Unser Dank geht an alle, die uns ohne zu zögern mit Bildmaterial unterstützt haben: Dirk Förmer, Sarah Giebels, Jerome Gras, Freddy Köhnen, Robert Moonen, Fabian Nelleßen und Katrin Plum